• trollercoaster@sh.itjust.works
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    1 month ago

    Die Niederlande sind da schon etwas speziell.

    Landgewinnung in Norddeutschland funktioniert hauptsächlich damit, dass man dafür sorgt, dass das Meer Land anspült und wenn das hoch genug ist, nen Damm drum rum baut.

    Die Holländer sparen sich das mit dem langwierig und mühsam Land anspülen lassen, bauen einfach nen Damm um ein Stück Meer eine kostenlose Immobilie und pumpen das Meer raus.

    • espiritu_p@kbin.social
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      1 month ago

      “Landgewinnung in Norddeutschland funktionierte” meinst du wohl eher.
      Die letzten Stücke Koog die wir eingedeicht haben, waren in den 1930ern. Das war eher ein Prestigeprojekt der damaligen Regierung, und trotzdem sie in Zwangsarbeit errichtet wurden, waren die Kosten höher als der Ertrag aus dem Verkauf der dadurch entstandenen Grundstücke.
      Zu der Zeit entstand bei den Holländern der Abschlußdamm und damit das Ijesselmeer, wodurch die Folgen mittelalterlichen Raubbaus rückgängig gemacht wurden. Im Unterschied zu den Deutschen wurde hier moderne Technik eingesetzt. Aber erstmal ging es nicht um Neuland, sondern darum, die Küstenlinie zu verkürzen. Ähnlich wie bei dem obigen Bild, nur ein paar Dimensionen kleiner.
      Die Polder, die heute Flevoland darstellen, wurden erst ab den späten 40ern bis in die 70er errichtet. Zu der Zeit errichteten wir Deutschen lieber Deiche mitten im Land, um Flüchtlingsfluten aufzuhalten, statt uns ums Meer zu kümmern.
      Stelle man sich vor, wir hätten damals weiterhin eine so auf Lebensraum fixierte Regierung gehabt, und die wäre schlau genug gewesen, was vom kleineren Nachbarn zu lernen, dann wäre Sylt heute keine Insel mehr, und ein Naturschutzgebiet Wattenmer hätte mangels fehlendem Watt gar nicht mehr eingerichtet werden können.
      Aber im Gegensatz zu den Niederländern haben wir in Schland halt richtig viel Platz pro Portion, weswegen wir uns gar nicht ins Meer hinein ausdehnen müssen.