• Melchior@feddit.org
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    33
    ·
    3 months ago

    Erstmal so schlecht geht es der deutschen Wirtschaft gar nicht. Sie wächst nicht, aber sie schrumpft halt auch nicht. Allerdings wird dabei die Staatsschuldenquote reduziert. Also wenn wir Wachstum haben wollten, dann wäre die einfache Lösung die Staatsausgaben zu erhöhen und richtig Geld in die Bahn, Wärmewende, Verkehrswende, Digitalisierung und Energiewende zu Pumpen. Die FDP ist natürlichd dagegen.

    Gleichzeitig haben wir gerade ein anderes riesiges Problem. Deutschland altert und damit vorallem auch die Firmeninhaber. Damit verschläft man Entwicklungen wie die Digitalisierung und andere Veränderungen von Technologien. Noch schlimmer ist allerdings die fehlende Erbschaftssteuer. Dadurch gibt es viele unerfahrene Firmenerben, welche Firmen einfach nicht führen können. Auch hier zeigt die FDP, dass sie das Leistungsprinziop abgrundtief hasst.

    • addictedtochaos@lemm.ee
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      7
      ·
      3 months ago

      Das Problem ist:

      Wir geben unser Geld nicht mehr für unsere Infrastruktur aus. Das Geld wandert in private Taschen. Also müssen wir immer mehr Mehrwert erzeugen, um unsere Infrastruktur mit den weniger werdenden Mitteln notdürftig am laufen zu halten.

      Und das ist die Folge von Privatisierung.

      Anders ausgedrückt: Je mehr privatisierung der Infrastruktur, desto mehr muß man an Mehrwert erzeugen, da ein großer Teil des Mehrwerts einfach verpufft.

      Gleichzeitig wird immer mehr Methodik erfunden, um sicherzustellen daß man jede müde Mark irgendwem geben muß.

      Früher konnte man sich noch durchs System wieseln, das wird immer schwieriger.

      • Melchior@feddit.org
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        7
        ·
        3 months ago

        Da ist die FDP auch gegen. Habeck wollte Tennet TSO kaufen und Lindner hat geblockt. Tennet besitzt den größten Teil der deutschen Stromübertragungsnetze.

        Allerdings haben viele Städte das Problem der Privatisierung erkannt und wichtige Assets zurückgekauft.

        • addictedtochaos@lemm.ee
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          6
          ·
          edit-2
          3 months ago

          Unser Plattenbau gehörte vor zwanzig Jahren der Stadt, wurde dann verkauft und ging, glaube ich, durch drei Investorenhände, zuletzt vonovia. Jetzt har die Stadt den Bau gekauft, nächstes Jahr müssen alle Wasserleitungen gemacht werden wegen Legionellen.

          Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß genau das vorausgesagt wurde…

          (also nicht die Legionellen, sondern daß nur das Nötigste am Gebäude gemacht wird, und wenn es sich nicht mehr lohnt weil Wartungsstau, dann wird es die Stadt zurückkaufen, auch aus Gründen, die vorausgesagt wurden… )

  • CosmoNova@lemmy.world
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    25
    ·
    3 months ago

    Tja. Die Deutsche Wirtschaft hat mehrere Jahrzehnte blind auf Wachstum in China gesetzt, als der Rest der Welt die Zeichen erkannt und sich schon länger diversifiziert hat. Und die Politik (überwiegend von CxU und SPD regiert) hielt währenddessen stur an der schwarzen Null fest, während Bildung und Soziales (Infrastruktur) total verkommt. Von nichts kommt nichts und trotzdem würde ich sagen, dass wir den Umständen entsprechend, zumindest Wirtschaftlich nicht so schlecht darstehen, wie gerne behauptet wird. Global gesehen geschieht gerade viel dramatischeres anderswo.

  • connaisseur@feddit.org
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    19
    ·
    3 months ago

    Deutschland hat sich in den vergangenen Jahrzehnten keine Mühe gegeben, ihre Industrien zu diversifizieren und neue Entwicklungen zu beherzigen. „Ich scherze immer, dass wir alle führenden Industrien, die wir noch haben, auch schon hatten, als es in Deutschland noch einen Kaiser gab: Automobilbau, Maschinenbau, Chemie-Industrie. Gut, wir haben außerdem noch SAP, aber der Konzern ist auch schon 50 Jahre alt“, sagt er dem Portal. „Wir leben von alten Industrien, in denen wir uns vor über 100 Jahren eine weltweit dominierende Position erarbeitet und bis heute verteidigt haben.“ Das sei natürlich eine gute Sache – aber es zeigt auch, dass Deutschland bei neuen Entwicklungen entweder nicht mitgeht oder nicht in der Lage ist, sich in neuen Geschäftsbereichen langfristig zu etablieren.

    Aber das haben wir halt schon immer so gemacht /s

  • bungalowtill@lemmy.dbzer0.com
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    19
    ·
    3 months ago

    „Hoffnungsträger sind vor allem die weiter steigenden Einkommen der Verbraucher in den kommenden Monaten.“ Das sei auch dringend nötig. „Denn auf den Export ist für die deutschen Unternehmen mangels weltweiter Nachfrage und gestiegener internationaler Konkurrenz kein Verlass mehr“

    Das wäre doch mal ein progressiver Ansatz: Weg von der Exportnation zu einer mit mehr Binnennachfrage, geschaffen durch Arbeiter mit höheren Löhnen.

    Auf geht‘s!

    • addictedtochaos@lemm.ee
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      6
      ·
      3 months ago

      neee, Lohnpreisspirale greift an. geht ja gar nicht. lieber harz 4 reduzieren, dann lohnt sich die arbeit wieder, und man freut sich über mehr Obdachlose, die kosten ja nichts.

  • nikaaa@lemmy.world
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    17
    ·
    3 months ago

    Ich hätte lieber ein Land ohne Wirtschaftswachstum mit einer gesunden Bevölkerung als dieses CDU-Geschwätz “wir brauchen die 50-stunden-woche” damit sich ein paar reiche säcke ne yacht kaufen können.

    • addictedtochaos@lemm.ee
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      5
      ·
      edit-2
      3 months ago

      lieber arm, gesund und glücklich.

      klar war die ddr am *rsch, aber was wirklich erstaunt, ist daß Männer und Frauen sehr jung Familien gegründet haben.

      und heute ist alles VOLL GEIL, aber keiner will mehr Kinder haben.

      (ich übertreibe hier, ja, ich weiß)

      woran liegt das? das muss einen Grund haben.

      • nikaaa@lemmy.world
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        4
        arrow-down
        1
        ·
        edit-2
        3 months ago

        Mein Verschwörungsmodell ist dass in der DDR Partnerschaften eher gewünscht wurden (zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts), während in der heutigen westlichen Welt das spaltende Element radikaler Feminismus (“Männer sind alles Schweine/Arschlöcher”) hervorgehoben wird.

        • addictedtochaos@lemm.ee
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          7
          ·
          3 months ago

          meine theorie ist, daß wohnen, essen, gesundheitsversorgung und kinderbetreung wirklich billig war, und sich die leute zumindest um familienplanung keine sorgen machen mussten.

  • Saleh@feddit.org
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    15
    ·
    3 months ago

    “Mit dem Angriff der E-Fuels wird dass doch sicher wieder in Ordnung kommen?!”

    • addictedtochaos@lemm.ee
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      4
      ·
      3 months ago

      habe erlebt, wie diese pipeline quer durch ostdeutschland gebaut wurde, weil die direkt neben meiner damaligen Fabrik vorbeiging. das war ein gigantischer aufriss, sehr interessant, riesige LKW’s, Baumaschinen, die man normalerweise nicht zu Gesicht bekommt.

      Alles wegen russischen Gas. Jetzt wird versucht, das ding für irgendwas anderes umzumodeln.

      Und mein Heimatdorf wehrtt sich Händeringend gegen Bürgerwindpark, ist doch viel besser daß Wessi RWE die Kohle verdient, als die Bürger eines abgewrackten ostdeutschen Dorfes.

      Weil, GRÜNE blabla und MIGRANTEN blabla.