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Cake day: July 23rd, 2024

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  • Das große Problem dabei, den Wasserstoff mit Überschussstrom zu erzeugen, ist, dass beim heutigen Stand der technik der (ohnehin schon recht teure) Betrieb von Elektrolyseuren pro kWh viel teurer ist, wenn sie nicht auf Dauerlast betrieben werden, sondern im On-Off-Betrieb fahren müssen. Es kristallierst sich wohl raus, dass Batterien als kurzzeitspeicher und netzpuffer für solche Zwecke wirtschaftlicher sind. Auch wenn die Idee, Wasserstoff für schwere und chemische Industrie und die paar Dunkelflauten, aus heimischen Überschussstrom zu decken sehr charmant ist, finde ich es jetzt auch nicht verkehrt, den Wasserstoff aus Ländern zu kaufen, die eine viel größere Ausbeute erneuerbarer Energien haben. Groß-PV in wüsten nahe des äquators zum Beispiel hat stromgestehungskosten von 1 Ct die kWh, da kann man tagsüber elektrolyseure durchgehend laufen lassen, teilweise sogar nachts, wenn mit Wärmespeichern gearbeitet wird.


  • Wichtiger Punkt, der oft vergessen wird. Das durchschnittsvermögen hat bei der krassen vermögensungleichverteilung in Deutschland und auch in vielen anderen Ländern keine Nähe zum Medianvernögen. Hier ein paar zahlen dazu. Funfact: würde man bei der oberen Grafik in kleinere Prozentwerte aufgelöst, würde man selbst bei den “ärmsten” reichen 10% hin zu dem reichsten 1% ebenfalls eine exponentiellen anstieg erkennen. Grafiken wie diese sollten viel bekannter sein, schließlich entscheiden alle WählerInnen Deutschlands indirekt mit, ob Vermögen umverteilt werden soll, oder nicht. https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61781/vermoegensverteilung/ Eine so ungleiche vermögensungleichheit ist nicht nur verdammt asozial, sondern lähmt auch die Volkswirtschaft und den Fortschritt.

    Ich weiß, etwas offtopic, denn vermögen ist kein Einkommen (medianbruttoeinkommen in D 2020: 3551€), aber hier verhält es sich ähnlich, wenn auch weniger drastisch. Bin deshalb auch eher für vermögenssteuer als höhere lohsteuer. Dass es überhaupt eine obere Beitragsbemessungsgrenze bei der sozialversicherung gibt ist noch die Krönung des ganzen, warum soll ich anteilig an meinem kleineren einkommen weniger Versicherung zahlen als eine Person, die viel verdient? Leute mit weniger Einkommen müssen doch auch einen dazu einen viel höheren Anteil ihres Einkommens verkonsumieren um zu leben.








  • Danke für den Zuspruch, man weiß ja nie, wie die Reaktionen bei diesen derzeit sehr polarisierten Themen sind, oft sticht man mit sowas in ein Wespennest :) Glaube tatsächlich, dass man sowohl als sexistin als auch als antisexistin derzeit mit rausposaunten Meinungen keinen leichten weg geht, jetzt mal unabhängig von richtig oder falsch. Auch bei anderen Themen… Viele afdlerinnen beschweren sich, man könne sich nicht wirklich frei äußern (was natürlich blödsinn ist, Gegenwind ist ja keine Zensur), merke aber zeitgleich mit der stärker werdenden rechten immer mehr, wie zunehmend schwer es z.b. grünenwählerinnen mit ihren Meinungsäußerungen es haben müssen. Komme beruflich viel in verschiedenen Milieus rum und halte mich politisch im Beruf absolut raus, aber ich kann es kaum fassen wie oft mir täglich vollkommen kontextlos Hasstiraden gegen habeck an den Kopf geworfen werden (Hass gegen die rechte bekommt man in seiner linken bubble ja eh mit), bzw. wie geladen und hasserfüllt die Stimmung im, nennen wir es Kulturkampf, ist. Meistens geht es dann plötzlich um zu viele migranten, die crazyness des genderns und die teure aufgezwungene Wärmepumpe (meistens leider auf basis der uberholten Fakten vom damaligen bikdzeitungsleak)





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    1 month ago

    zl;ng: Sexismus hat mehr Auswirkungen als es für manche auf den ersten Blick scheint, auch wenn es witzeleien sind, scheint aber in den letzten Jahrzehnten besser geworden zu sein. Veränderung langsam. Sprache/erwartungen sowie Druck, sich auf bestimmte art zu Verhalten sowie Beobachtungen, wie sich Leute bei bestimmter art verhalten/die Schlussfolgerung wie Leute einer Gruppe mehrheitich sind, beeinflussen sich gegenseitig, ob subtil oder nicht. Dazu Anekdoten aus meinem Privatleben.


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    1 month ago

    Wenns bei mir vs. bei anderen gewesen wäre statt Frauen vs. Männer hätte der gag bei fast gleichem bild auch ohne Sexismus funktioniert. Aber naja, hab auch noch Kollegen aus dem Dorf, wo ich neulich nach 20 Jahren wieder den Spruch Frau am Steuer, das wird teuer gehört (fuck wenn mich gerade so erinnere hat das sogar mein Fahrlehrer ständig gesagt, was soll das). Und gibt sicherlich viele härtere und mildere Beispiele in unserer Gesellschaft. Um es mal von optimistischer Seite zu sehen: die Dinge ändern sich nicht von heute auf morgen, wir sind ständig mit unserm Umfeld im Diskurs. Ich bin jetzt nicht steinalt aber meine, dekadenweise Verbesserungen und Normalisierung der ganzen antisexismus Sache wahrzunehmen. Gesetze entwickeln sich zu Gepflogenheiten, die entwickeln sich zu Sprüchen, die Sprüche zu unterbewussten Vorurteilen. Und nach und nach zieht auch die Statistik hinterher. Die selbst erfüllenden Prophezeiungen gibts ja auch als konzept in der Wissenschaft. So als subjektives Beispiel: in der Schulzeit bei mir hieß es im Sportunterricht häufig, dass Mädels nicht mit Bällen umgehen können oder schlecht werfen und wenn, dann ist es die Ausnahme. Hatte damals auch den Eindruck, dass es statistisch tatsächlich so war in der Klasse. Naja, bezweifle aber auch hart dass mehr als nur 1 Mädchen in meiner klasse außerschulisch mal Ballsport gemacht hat (vielleicht mal Volleyball oder so). Glaube die Sprache hat sich inzwischen geändert und viele Eltern sind nicht mehr der Meinung, dass ihre tochter im Fußballverein nicht von vornherein schlecht aufgehoben ist. Und siehe da, von den jungen leuten, die sich heutzutage auf dem sportplatz Basketball spielen, sind viel mehr Mädels dabei als früher und natürlich können die saubere Pässe. Und diese Veränderung findet gleichzeitig in so vielen Lebensbereichen statt, die in ihrer relvanz über Ballsport hinausgehen. Langer rede kurzer Sinn, man ahnt ja immer erst nach Jahrzehnten (wenn überhaupt) der beboachtung, was bei Leuten angeboren und was sozialisiert ist. und ohne das abgewöhnen von zuschreibungen und Klischees für Gruppen, die ständig wiedergekaut werden werden wirs nie rausfinden. Und es gibt viele bubbles, in denen politisch korrekte Sprache wenig bis keine Rolle spielt, wenn man darin aufwächst und vielleicht noch die statistischen selbstbewahrheitungen wahrnimmt, es ändert sich halt alles sehr langsam aber es ändert sich. Und wir haben hier glaube eh schon weniger Frauen auf feddit, hoffe, dass sich das nicht zu ner wienerzelebrierenden Party, die sich in irgendwas reinsteigert, entwickelt wie auf 9gag oder so, es ist doch so schön entspannt hier :)

    Und was meine textwände angeht: ja, ich bin bahnpendler und hab zu viel Zeit (bzw. kann ich sie für lemmy opfern wie ein freier Mensch, ich bereue meine Pendlerzeit mit dem auto keine minute, was für eine Zeitverschwendung war das denn, jeden Tag gezwungen zu sein, die ganze Zeit auf die Straße zu starren wie ein idiot)


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    1 month ago

    Hm bisschen altbacken sexistisch, gibt schon auch viele männer die viel rumbumsen weil sie gut ankommen und Frauen, die mal niemanden abbekommen obwohl sie horny sind? Kenne den gag noch als jugendklischee aus den 90ern, hat sich zumindest in meinem umfeld trotz der ganzen Zuschreibungen nicht bewahrheitet. Kam immer eher von Leuten, die sich grad wegen nem Korb oder so abgefuckt haben und dann gesehen haben, dass das gras auf der anderen Seite des geschlechts immer viel grüner ist. Gab entgegengesetzt auch das Klischee, dass “hässliche Männer trotzdem hübsche Frauen abbekommen, weil es Frauen nur auf den Charakter oder so ankommt”. Und frauen, die viel rumgebumst haben waren schlampen, während Männer die rumgebumst haben Hengste waren. War glaube schon prägend für viele Mädels damals, glaube das slutshaming war auch noch ne Nummer härter als heutzutage. Und geshamed wurde hauptsächlich durch sprüche, witze, lästereien und am Ende hat jedes rumbumsende Mädel alles verheimlicht als wäre es ne Sünde und die jungen damit geprahlt. Und “haha Mädchen sind viel schlechter in mathe” usw., echt beschissenes selbstbewusstsein muss man da bekommem, um sich in mathe einzufuchsen in so ner Atmosphäre, oder? Oder umgekehrt, mir wurde gesagt sei keine memme wenn ich nicht hart genug für x oder y war. Hat richtig abgefuckt und dazu geführt, dass ich bis in die Jugendzeit hinein ständig Dinge mitgemacht habe, auf die ich eigentlich hätte verzichten wollen und alles nur, um nicht der weiche Lappen zu sein. bin deshalb kein Freund von dieser Art frauen-sind-so-und-männer-sind-so-Humor, auch wenn er vielleicht nichts negatives im Sinn hat.


  • Ja hatte das mit döring / stark-watzinger mitbekommen. Bzw. war das ja eher ein fall, bei dem alleine der Vorschlag, gelder zu entziehen vertuscht wurde und sie, als es rauskam, sofort die Rückendeckung aus Politik und Gesellschaft verloren hat, und so wie ich es zumindest wahrgenommen habe auch unabhängig von der Seite, auf dem die Leute /parteien im Nahostkonflikt stehen, von daher, wie ich finde ein eher gutes Zeichen für den zustand der Freiheit der Wissenschaft in D, davon ausgehen, das jede/r die achtet, kann man ja eh nicht. Wollte auch nicht bezweifeln, dass der Einfluss auf die wissenschaft aus Wirtschaft und Politik real ist, ist ja auch logisch, dass es möglich ist (auch wenn ich es persönlich die Forschung an der der Hochschule, auch wenn sie aus der Wirtschaft finanziert wurde, nie als beeinflusst wahrgenommen habe). Aber mindestens werden ja manche Projekte finanziert und manche nicht, was eine gewisse vorselektion ist. Wenn ich versuche, mich in dich reinzuversetzen, gehst du bestimmt davon aus, dass in Deutschland Bund und Länder sowie die Wirtschaft eher promigrantisch oder vielleicht pc ausgerichtet sind und deshalb vielleicht Studien, die aspekte untersuchen, die auf den ersten Blick zur Folge haben könnten, dass das Ergebnis darauf hindeutet, dass weiße irgendwo diskriminiert werden, nicht finanzieren, oder Forscher*innen sich nicht trauen, deren Förderung überhaupt erst zu beantragen. Aber mit welchem Hintergedanken? Du kannst doch z. B. eine Studie über vereinfacht gesagt weiße und schwarze in Namibia machen und erheben, wie die Situation auf den Arbeitsmarkt dort aussieht? Ob dann vielleicht weiße , vielleicht wegen der postkolonialstruktur oder ihres Wohlstands eher nen job kriegen oder schwarze, weil sie vielleicht in der Mehrheit sind und sich eventuell eine antikolonialdeutsche Stimmung auftut, wer weiß. Zumindest kann man nur mutmaßen, bevor die Studie gemacht wurde und man erste Anhaltspunkte hat. Dazu kommt, dass es (ich gehe mal davon aus, dass du mir zumindest hier zustimmst) weltweit sicherlich das ein oder andere Land gibt, in dem die gesellschsftliche Stimmung und Politik/Wirtschaft eher nicht pc oder vielleicht rechtsnationalistisch ist. Dort könnten doch solche Studien auf fruchtbaren Boden treffen, wenn es keine weltweit agierende Geheimorganisation gibt, die bestimmte Forschungsergebnisse unterdrückt (und dazu bräuchte man vielleicht auch ein Motiv… Was hätte jemand davon, weltweit Studien zur Diskriminierung gegen weiße zu unterdrücken? Trotzdem wäre mir keine Studie darüber bekannt (bin aber auch kein Sozialwissenschaftler), weshalb ich (zugegebenermaßen vielleicht herausfordernd) gefragt habe, aus welchen Fakten du ableitest (weil du für die Wissenschaft ja eher ne Minderheitenmeinung vertritts), oder ob das eher so ne Mischung aus “ich hab das Gefühl, jedesmal im handyladen in der Kölner Innenstadt als deutschstämmiger nicht den gleichen Respekt zu bekommen wie als pakistanischstämmiger” und deiner politischer Einstellung ist. Da ich es selbst sehr hasse, wenn mich Leute aus dem Internet nach Studien fragen, wenn ich mich nicht aktiv darauf bezogen habe, kann ich auch verstehen, wenn du zu faul bist, ne seriöse rauszusuchen, würde mich aber überraschen, wenn es da was einschlägiges gäbe und vor allem in welcher Region der Welt das sein sollte oder in welcher Struktur. Struktureller Wohlstand gibt halt schon viel macht, auch wenn man mal in der Minderheit ist. Kann sein, dass ich auch mal von halbstarken auf der Straße als Kartoffel bezeichnet wurde, kp, und wahrscheinlich zählt das auch als Diskriminierung, aber da ist doch erstmal nichts strukturelles dabei und vor allem ging es in dem Beitrag doch um den Begriff Kartoffel und Rassismus? Habe auch, als mai das Publikum mal als milchmonster und mal als Kartoffeln bezeichnet hat, wenig Ernsthaftigkeit in ihrer stimme gehört. Ist denn Kartoffel für dich das k-wort? Naja egal, wir diskutieren hier viel zu lange und gehen eh nicht richtig aufeinander ein, das ufert doch nur in Rechthaberei aus



  • Du hattest doch von Rassismus gesprochen und nicht von Diskriminierung… Rassismus ist eben relativ untrennbar vom gesellschaftlichen Kontext zu betrachten, da der Rassenbegriff bei Menschen so eben nicht zutrifft und der Rassismusbegriff sich somit automatisch aus dem historischen Kontext ableitet, aus dem der Rassenbegriff bei Menschen geprägt wurde. Zumindest ist das meines Wissens nach die gängige Verwendung. Was die Forschung angeht: im sauberen Fall ist sie doch ergebnisoffen? Man kann erst sagen, ob es Hinweise darauf gibt, dass eine Gruppe z. B. finanziell schlechter dasteht, als die andere, wenn man die erhobenen Daten zu beiden Gruppen vergleicht. Zumindest bei den strukturellen Dingen, die ich angesprochen habe. In welchen Gegenden det Welt sind denn deiner Meinung nach eventuell hellhäutige strukturell schlechter gestellt als dunkelhäutige aufgrund rassistischer Stereotypen? Und in welchen Bereichen?


  • Naja, dass es nicht individuell diskriminierend sei, jemanden Kartoffel zu nennen, wurde im Video ja gar nicht erwähnt, sondern das Thema aufgemacht, dass man, wenn man Rassismus spricht in der Regel strukturelle und geschichtliche Privilegien miteinbezieht. Jemand kann jemanden zwar als Kartoffel aufgrund des Äußeren oder des Verhaltens beleidigen, deshalb hat diese Person aber keinen Nachteil bei z. B. Polizeikontrollen oder der Jobsuche. Man natürlich den theoretische Fälle aufmachen, wann und unter welchen Bedingungen Kartoffel zu sagen trotzdem rassistisch wäre, aber praktische Beispiele, wo Weiße aufgrund ihrer Hautfarbe wirklich strukturell gesellschaftlich benachteiligt sind fallen mir nicht ein. In welcher Region würde man als Weiße/r z.B. statistisch weniger verdienen als als Schwarze/r?

    Beispiel zum historisch Kontext: du könntest jemanden wegen einer krummen Nase beleidigen (wenn du jemanden aufgrund seines Äußeren beidigen willst und die Person vielleicht einen Zinken hat, so wie ich) das wäre vieleicht verletzend, hat aber nichts damit zu tun, ein Jüdin mit “du Hakennase” zu beschimpfen.

    Bin allgemein in der Rassismustheorie nicht so drin und finde auch die Beleidigung Kartoffel albern, genau so wie jemanden wegen seiner Frisur oder Körpergröße zu beleidigen. Habe aber schon die ein oder andere Erfahrung mit aus dem arabischen Raum stammenden Freunden bei der gemeinsamen Wohnungs- und Jobsuche sowie bei Polizeikontrollen gesammelt und Junge, das kannst du dir nicht ausdenken, hätte nicht gedacht wie krass das ist. Und das war nicht im ländlichen Raum. In dieser Gesellschaft anfangen, sich über den Begriff Kartoffel aufzuregen, egal ob man die strukturelle Komponente miteinbeziehen möchte oder nicht, geht schon sehr an der Problematik, wegeb derer die Leute über Rassismus reden, vorbei